Mittwoch, 23. Mai 2018

If you come softly by Jaqueline Wodson [Rezension]

neues Cover von If you come softly by Jaqueline Woodson

Hardcover ● 16 € ● Nancy Paulsen Books ● 181 Seiten ● 3 Sterne

Rassismus. Liebe. Diversity.
Inhalt
Jeremiah feels good inside his own skin. That is, when he's in his own Brooklyn neighborhood. But now he's going to be attending a fancy prep school in Manhattan, and black teenage boys don't exactly fit in there. So it's a surprise when he meets Ellie the first week of school. In one frozen moment their eyes lock, and after that they know they fit together--even though she's Jewish and he's black. Their worlds are so different, but to them that's not what matters. Too bad the rest of the world has to get in their way. 
 
Meine Meinung
Wie ihr sehen könnt, ist das Cover ein absoluter Augenschmauß. Diese Auflage wurde für das 20. Jubiläum gedruckt und so konnte ich nicht widerstehen, mir dieses Buch für satte 16€ zu holen.

Kommen wir zum Schreibstil: Dieser ist sehr leicht verständlich, also auch für Anfänger oder diejenigen, die ihr Schulenglisch nach Jahren wieder auffrischen wollen, sehr gut geeignet. Für mich war er deswegen leider etwas anspruchslos und langweilig. Die Sätze bestehen zu großen Teilen nur aus Hauptsätzen und sind eher wenig ausgeschmückt. Daher wirkt die Erzählweise sehr platt und zweidimensional. 

Der Klappentext verspricht hier ein Buch, dass sich auf die sozialen und religiösen Unterschiede zwischen zwei Teenager bezieht, die sich in einander verlieben. Prinzipiell eine gute Idee und obwohl die Story 1998 erstmals veröffentlicht wurde, ist die Thematik immer noch aktuell. Vor allem wenn man sich die Situation in den USA ansieht, aber leider wurde dies im Buch sehr oberflächlich behandelt. Die Tatsache, dass unsere Protaonistin Jüdin ist, spielt hier keine Rolle. Es wird lediglich ein bisschen die Gefühlswelt von Jeremiah gezeigt und wie dieser sich ausgegrenzt fühlt. 
Teilweise wurden dem Leser auch sehr kluge Gedanken mit auf den Weg gegeben:

"She had an opinion about everything and everyone whether she'd met them of not. She had opinions about the idea of things." (Seite 23)

Und je länger man darüber nachdenkt, desto klarer wird, dass wir alle solche Menschen kennen. Dazu sage ich nur: Vorurteile. Und das wird wiederum sehr gut in dem Buch aufgegriffen. Wir haben meistens bereits eine Meinung von etwas oder jemanden und geben den Menschen nicht mal den Hauch einer Chance, sich vorzustellen. 

Dennoch ging es mir auf den Keks, wie sich die Protaganostin ihrer Mutter gegenüber verhalten hat, auch wenn es gewisse Gründe dafür gab, war sie dennoch zu arrogant und schnippisch. Ganz nebenbei; ich würde mich niemals trauen, so mit meiner Mutter zu reden. 

Ein weiterer Kritikpunkt bezieht sich auf das Alter der beiden Personen. Eventuell hätte es der Geschichte mehr Tiefe verleihen können, wenn diese ungefähr 20 gewesen wären. Ich kann nachvollziehen, warum die Autorin das gemacht hat. Sie wollte zeige, dass auch Jugendliche ihre Päckchen zu tragen haben und sie Thematiken wie Rassismus oder Ausgrenzung nicht kalt lassen, aber die Protagonisten waren mir aufgrund des Alters zu naiv. 

Ebenso war ich nicht von der Insta-Lovestory begeistert. Aber im Allgemeinen bin ich kein Fan von Insta-love, da ich glaube, man kann sich auf den ersten Blick interessant finden und angezogen fühlen, aber das ist noch lange keine Liebe. Liebe ist stark verbunden mit Vertrauen und dazu muss ich den Menschen hinter dem hübschen Gesicht kennen. 

Das Ende war leider sehr enttäuschend, denn bereits wenn man das Vorwort von der Autorin liest, weiß man worauf die Geschichte hinauslaufen wird. Des Weiteren hätte ich es genauso geschrieben, nur bin ich keine professionelle Autorin, sondern nur ein Laie. Man kann sich das vorstellen wie bei einem Krimileser. Wenn dieser hunderte von Krimis gelesen hat, dann gibt es gewisse Strukturen im Aufbau, die ihn nicht mehr überraschen können. Genauso erging es mir mit diesem Ende, da ich bereits mehrere Romanzen gelesen habe.

Fazit
Zusammengefasst? Ein süße und schnelllebige Coming-of-age Story, aber sobald man den Buchdeckel zu geklappt hat, ist die Geschichte auch schon wieder vergessen. Am besten geht man mit niedrigen Erwartungen in die Geschichte, ansonsten kann ich es jedem empfehlen, der eine lockere Lovestory bevorzugt.

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